Die Berg- und die Feldulmen mit ihren charakteristischen unsymmetrischen Blättern sind kaum noch in der Natur zu sehen. Sie waren sehr geschätzte, in der Möbelindustrie viel verwendete Baumarten (Rüster) und sind infolge des unglücklichen Zusammenwirkens des Ulmensplintkäfers mit einem aus Ostasien eingeschleppten Pilz zumindest als ältere Bäume nur noch selten zu finden. Vielleicht erinnert sich noch mancher an den Begriff „Ulmensterben“, der seit Jahrzehnten den Verlust dieser Baumarten beschreibt.

Viel weniger bekannt als die beiden oben genannten Ulmenarten ist die Flatterulme, die in einigen wunderschönen Exemplaren in unserem Mooswald vorkommt. Sie ist ein Baum der Auwälder und ihr Hauptverbreitungsgebiet ist vor allem im östlichen Europa bis in ca. 600 m Höhe.
Sie kann länger überflutete Böden vertragen, kommt aber auch mit trockneren Standorten zurecht.
Sie wird vom Ulmensplintkäfer kaum angeflogen und wird deshalb nicht so oft durch den Pilz infiziert.
Die Flatterulme kann über 30 m hoch und über 200 Jahre alt werden. Sie hat eine graubraune, schuppige Borke und spitze Knospen, deren Schuppenränder dunkel umrandet sind. Ihre Blätter sind wie bei den anderen Ulmen ebenfalls leicht asymmetrisch. Die Blüten und die Früchte hängen an längeren Stielen, die im Wind flattern (daher der Name). Wie die anderen Ulmen, blüht sie im zeitigen Frühjahr vor dem Blattaustrieb.
Der tiefwurzelnde Baum bildet Wurzelbrut, Stockausschläge, reichlich Wasserreiser und die besonders charakteristischen Brettwurzeln, die ihm bei nassen Standorten mehr Standfestigkeit verleihen.
Durch die Veränderung vieler Wasserläufe und die Trockenlegung von Feuchtgebieten ist die Flatterulme selten geworden. Angesichts des Klimawandels und der Suche nach Baumarten, die mit Wärme zu Recht kommen, hat man sich wieder auf die Flatterulme besonnen, die auch mit trockneren Standorten zurechtkommt und deren zähes Holz kaum zum Bruch neigt, sodass ihr Holz
fast genauso verarbeitet werden kann, wie das ihrer bedrohten Verwandten.
Auch hat sie eine große Bedeutung für all die Tierarten, die auf Ulmen angewiesen sind und mit dem Verlust der anderen Ulmen wenigstens bei der Flatterulme einen Lebensraum finden.
So ist es sehr erfreulich, dass der Flatterulme wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Einladung zu einer Fahrradexkursion mit Baumpflanzung

Unter der Führung unseres Revierförsters, Ernst Krämer findet am 30. März eine Fahrradexkursion in den nördlichen Mooswald statt, bei der wir ein paar besonders eindrucksvolle Exemplare von Flatterulmen kennen lernen werden. Anschließend wollen wir ein paar Flatterulmen pflanzen.
Wir treffen uns am 30. 3. um 9.30 Uhr am Waldspielplatz „Im Wolfswinkel“

Gisela Maass (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Freiburg)

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