Amphibienvergrämung am Flugplatz?
Was haben die Worte „Natur- und Artenschutz, gesetzlich geschützter Magerrasen, Verbotstatbestände, Tiere auf der roten Liste, vom Aussterben bedrohte Tierarten, etc“ für einen Sinn, wenn man wie im vorliegenden Fall am Flugplatz zuerst das Areal, das man bebauen möchte mit einer Walze durchhäckselt, die Fläche im Anschluß platt walzt und danach alles mit dicken Folien dicht am Boden luftdicht abdichtet um jegliches Leben darunter abzutöten? Den ganzen Ablauf vor dem Wochenende durchführt, damit auch alle zuständigen Instanzen bereits im Wochenende oder noch in Urlaub sind, die den armen Tieren helfen könnten.
Was ist hier passiert?
Entweder war die Vergrämung u.E. nicht genehmigt: Dann haben wir einen klaren Straftatbestand
Oder aber – und davon gehen wir aus– war dies nur von der Unteren Naturschutzbehörde genehmigt. Dann liegt die Straftat zumindest teilweise bei dieser Behörde, denn ohne Genehmigung des Bauvorhabens ist eine solche Maßnahme nicht zulässig. Ohne Gefahr im Verzug hätte eine solche Genehmigung nicht vor endgültigem Planungsabschluss genehmigt werden dürfen!
Die Babauungsplanung in der jetzigen Ausführung ist an dieser Stelle zu keinem Zeitpunkt geeignet, sprich ist in dieser Form also grundsätzlich nicht genehmigungsfähig was eine derartige „tötende Funktion“ in keinsterweise rechtfertigt.
Aktuell sind gerade junge Eidechsen unterwegs, die ein Häckseln nicht überleben und in der Hitze rasch verenden werden. Da das gesamte Areal von uns permanent beobachtet wird, hat ein komplettes Wegfangen der Tiere vorher mit Sicherheit nicht stattgefunden. Auf Grund des großen Aufwandes wäre dies ansonsten sicher jedem aufgefallen.
Nachdem hier ganz klar ein Verstoß gegen § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG vorliegt, wurde von uns bereits Anzeige erstattet.
Des Weiteren wurde das Umweltministerium in Stuttgart sowie das Regierungspräsidium Freiburg darüber in Kenntnis gesetzt und um Einschreiten gebeten.
Welche Fraktion in Freiburg fühlt sich hier angesprochen? Beim Papstbesuch wussten alle noch wie hochwertig diese Fläche ist, was die Kirche alles an Ausgleichsmaßnahmen zu bezahlen hatte und heute schaut man einfach weg? Sieht so Green City aus?
Ursula Jautz