Anstieg der Fallzahlen seit Mai 2020
Ihr Telefon klingelt. Ein Unbekannter meldet sich und stellt sich als Mitarbeiter von Microsoft vor. Er behauptet, Ihr Rechner, z.B. Computer oder Laptop, sei von Viren befallen. In diesem Fall legen Sie am besten gleich wieder den Hörer auf. Denn am anderen Ende der Leitung sind höchstwahrscheinlich Betrüger, die nichts mit Microsoft zu tun haben, sondern in einem Call-Center in Indien sitzen.
Die Masche ist immer die gleiche: Die angeblichen - häufig nur Englisch oder gebrochen Deutsch sprechenden - Microsoft-Mitarbeiter behaupten, dass der Rechner des Angerufenen Fehler aufweise, von Viren befallen oder gehackt worden sei oder ein neues Sicherheitszertifikat benötige und bieten ihre Hilfe an. Dazu sollen die Angerufenen auf ihren Geräten unter „Anleitung“ eine Fernwartungssoftware installieren, mit der die angeblichen Probleme gelöst werden können.
Das Problem: Mit diesem Programm erhalten
die Betrüger Zugriff auf die Rechner ihrer Opfer und können sensible Daten,
beispielsweise Passwörter für das Online-Banking ausspähen.
Seit Mai 2020 über 40 Fälle bei der Polizei Freiburg aktenkundig
In den letzten Wochen registrieren die Ermittler beim Polizeipräsidium Freiburg eine starke Zunahme im Bereich des Kriminalitätsphänomens „Telefonbetrug“. Für Kriminaloberrat Achim Hummel vom Referat Prävention Grund genug, vor dieser perfiden Masche aktuell zu warnen. Auch deshalb, weil die routinierten Ganoven für ihre vermeintliche Service-Leistung meist auch noch eine „Gebühr“ verlangen. Anfang August wurde so ein Senior in Weil am Rhein um 6000 EURO betrogen. Im Raum Emmendingen traf es jüngst einen betagten Mann, der um knapp 1500 EURO hintergangen wurde.
So schützen Sie sich
Chefpräventioner Achim Hummel weist darauf hin, dass seriöse Unternehmen wie Microsoft niemals unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden aufnehmen. Er rät daher: „Sollte ein angeblicher Servicemitarbeiter bei Ihnen anrufen, ohne dass Sie darum gebeten haben, dann legen Sie einfach den Hörer auf“. Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkonto- oder Kreditkartendaten, oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (z.B. PayPal) heraus. Ganz wichtig, so der Präventionsexperte: Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner; beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
In Notfällen wählen Sie die kostenlose Notrufnummer 110 und informieren die Polizei.
Kostenlose Präventionsvorträge hält das Polizeipräsidium Freiburg jederzeit auch gerne bei Ihnen vor Ort.
Ihr
Polizeipräsidium Freiburg
Referat Prävention
freiburg.pp.praevention@polizei.bwl.de 0761 / 29608-25